Donnerstag, November 14, 2024

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Jeremy Sydow gewinnt Enduro-EM-Finale und den „46. Novemberpokal“ des MC Woltersdorf

Zweitägiges Enduro-Fest war wieder Finale der Europameisterschaft

Jeremy Sydow heißt der Gesamtsieger des „46. Novemberpokal“ des MC Woltersdorf. Nachdem der WM-Pilot aus Chemnitz bei seinem Ausflug in die Europa-Meisterschaft den ersten Fahrtag des EM-Finales 2024 am Samstag souverän gewinnen konnte, war er auch am Sonntag eine Klasse für sich und verwies erneut Daniel Mundell und Davide Soreca auf die Plätze. Dem Briten und dem Italiener war dies zwar nicht einerlei, doch stand für sie mit dem Kampf um die WM-Krone viel mehr auf dem Spiel. Nachdem Daniel  Mundell bei der gleichen Podiumsbesetzung der klassenübergreifenden Gesamtwertung am Samstag seinen Punktevorsprung auf Davide Soreca marginal ausbauen konnte, rang er diesen auch am letzten Fahrtag des Jahres nieder und ließ sich zum „Europameister der Europameister“ krönen.

Bereits der Samstag des Enduro-EM-Finales 2024 ließ bei bestem Rennwetter in und um Woltersdorf am östlichen Stadtrand von Berlin keine Wünsche offen. Dabei verwies der WM-Fünfte der Klasse E1 sowie zweifache Deutsche Enduro Meister des Jahres (Championat und Klasse E1) den Briten Daniel Mundell und den Italiener Davide Soreca auf die Plätze zwei und drei. Das gleiche Ergebnis in der klassenübergreifenden Tageswertung gestalteten die drei auch am Sonntag, sodass Jeremy Sydow der Gewinner des diesjährigen „46. Novemberpokal“ des gastgebenden MC Woltersdorf e. V. im ADMV wurde. Daniel Mundell und Davide Soreca durften sich dafür über ihre frisch gewonnenen EM-Titel in den Klassen E2 bzw. E1 freuen. Über allem schwebte wieder der Overall-EM-Titel, die Gesamtwertung querbeet über alle Hubraum- und Altersklassen. Und diesen sicherte sich in einem knallharten und engen Fern-Duell Daniel Mundell mit 108 zu 103 Punkten. Dazu sagte der KTM-Pilot kurz nach der Zieleinfahrt: „Klar wäre es schön gewesen, zu gewinnen, aber Jeremy war sehr schnell und mein Fokus lag darauf, in meiner Klasse Europameister zu werden. Dass es auch mit dem Overall-EM-Titel geklappt hat, war mehr als ich erwartet habe, denn ich habe mir vor sechs Wochen die rechte Hand und das Handgelenk gebrochen. Den Klassentitel wollte ich dennoch unbedingt, und overall habe ich gedacht, es kommt wie es kommt. Dann funktionierte es tatsächlich besser, als ich es vermutet hatte.“

Dabei war die traditionsreiche Geländefahrt wieder höchst anspruchsvoll, was auch Daniel Mundell erneut bestätigte. „Ich bin schon 2018 bei der WM und bei der letzten EM 2022 hier gefahren. Die Tests waren wieder echt hart, wobei mir der Enduro-Test persönlich nicht so lag. Aber das war mein Problem. Die Veranstaltung ist immer top organisiert und ich würde mich freuen, wenn sie wieder einmal in den EM-Kalender zurückkehren würde. Ich komme immer gern nach Woltersdorf“, streute er dazu dem rührigen Verein verbale Rosen.

Ähnliche Worte fand auch Jeremy Sydow, indem er formulierte: „Es war auf jeden Fall wieder sehr anstrengend, vor allem die Etappen waren sehr zerfahren und kräfteraubend. Das waren zwei anstrengende Tage und ein sehr gutes Training für die WM. Die Tests waren sehr anspruchsvoll und von allem etwas dabei. Es war wieder ein hohes Niveau und hat mir viel Spaß gemacht.“

Dazu ergänzte er zu seinem nächsten sportlichen Erfolg: „Es schön, die Saison mit einem Doppelsieg in der EM zu beenden. Ich bin sehr zufrieden. Am Samstag war ich mit meinem Fahren nicht ganz zufrieden, doch heute war ein fast perfekter Tag für mich, denn ich konnte alle Sonderprüfungen gewinnen, bis auf eine. Ich habe am Ende etwas ruhiger gemacht und die letzte Prüfung abgegeben, denn die hatte es zum Schluss echt in sich und war ganz schön zerfahren. Da wollte ich dann nichts mehr riskieren und habe trotzdem mit fast einer Minute Vorsprung gewonnen.“ Exakt betrug sein Vorsprung nach der sechseinhalb-stündigen Geländefahrt bei einer kumulierten Sonderprüfungszeit von 52:30,66 Minuten 58,54 Sekunden auf Daniel Mundell sowie 1:09,78 Minuten auf Davide Soreca.

Die Tagessiege in den einzelnen Klassen sicherten sich diesmal der Franzose Valentin Mersin (Youth U21), der Finne Pyry Juupaluoma (Junior 1), der Tscheche Matej Skuta (Junior 2), wie bereits erwähnt Jeremy Sydow vor Davide Soreca in der E1 und Daniel Mundell in der E2, der Franzose Anthony Geslin vorm Rüdersdorfer Robert Riedel (E3), der Italiener Maurizio Micheluz vor Nico Rambow aus Panketal (Senior) sowie die Französin Marine Lemoine bei den Damen (Women).

In der Jahresendwertung der Enduro-Europameisterschaft sah es so aus, dass der Franzose Killian Lunier schon vor den spannenden Rennen beim Finale als Europameister der Klasse J1 feststand. Am ersten Woltersdorfer Fahrtag sicherten sich dann Davide Soreca (E1), Anthony Geslin (E3), Maurizio Micheluz (Senior) und die Französin Mauricette Brisebard (Women) leicht frühzeitig die Titel.

Am finalen Tag des EM-Jahres 2024 zogen, wie ebenfalls bereits beschrieben, Daniel Mundell in der Overall-Wertung und zu ihm der Italiener Riccardo Pasquato (Youth U21), der Franzose Diego Haution (Junior 2) und Daniel Mundell zusätzlich auch in der E2 nach.

Aus deutscher Sicht gab es zwei EM-Medaillen zu feiern, und zwar eine silberne für Nico Rambow bei den Senioren und zwei bronzene für Robert Riedel in der E3 sowie der Berliner Jens Boßdorf bei den Senioren über 55 Jahren.

Am Ende des wieder gelungenen „46. Novemberpokal, der bei schönstem Herbstwetter an beiden Tagen vor mehreren Tausend Zuschauern über die Bühne ging, konnte der Vorsitzende des MC Woltersdorf, Thomas Hoffmann, ein durchweg positives Fazit ziehen und sagte dazu. „Ich glaube, dass wir als Verein wieder eine Enduro-Veranstaltung auf höchstem Niveau abgeliefert haben. Dafür möchte ich mich in Namen des Vorstandes bei allen unseren fleißigen Mitstreitern, egal ob Vereinsmitglied oder extern, recht herzlich bedanken. Ebenso bei unseren Partnern, Sponsoren und Gönnern, ohne die ein Rennen dieser Qualität ebenfalls nicht möglich wäre. Zu guter Letzt möchte ich mich auch bei den Behörden und Ämtern für die wenngleich mitunter etwas schwierige, aber überwiegend sehr kooperative Zusammenarbeit bedanken. Im nächsten Jahr führen wir, sehr wahrscheinlich wieder am traditionellen Termin Anfang November, das Finale der Hard Enduro Series Germany durch und in zwei Jahren könnte ich mir wieder einen Enduro-EM-Lauf vorstellen.“

Weitere Infos unter: www.enduro-mcwoltersdorf.de. Die vollständigen Ergebnisse gibt es unter: https://www.enduroeuropean.com/gare/round4-2024/.

 

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Thorsten Horn

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