Zum letzten Saisonlauf der DOWATEK HardEnduroSeries Germany zog es den Serientross nach Ostsachsen. Nach der Saison 2019 fand das Saisonfinale nun zum zweiten Mal in Schwepnitz statt.
Bereits am Freitag, trotz Regenwetter bei der Anreise, strahlten die Augen der Fahrer und Fahrerinnen. Der Quadpoint hatte in den vergangenen Monaten viel Arbeit in die Strecke investiert. Alle waren gespannt, wie das neue Steinfeld in der Realität aussehen würde. Bislang gab es nur Fotos und Videos. Vor Ort zogen jedoch einige Fahrer die Augenbrauen hoch, besonders als entschieden wurde, dass das Steinfeld im Gruppenrennen bergab gefahren werden sollte.
Die zahlreichen Fans sorgten erneut für eine Rekordkulisse in Schwepnitz. Bei deutlich angenehmerem Wetter am Samstag konnten sie sich auf das Duell zwischen Strauss und Hentschel freuen. Henry Strauss reiste mit einem Vorsprung von 6 Punkten ins Finale vor Leon Hentschel an und konnte sich daher etwas taktischer verhalten.
Fakten, Isegrim Enduro Schwepnitz 05.10.2024
Wetter: 11 Grad, bedeckt
ACE Bikes Prolog Award Sieger: Henry Strauss (KTM)
Sieger: Leon Hentschel (BETA)
Schnellste Rennrunde: Leon Hentschel (BETA), 07:50,933
Vorentscheidung schon im ACE Bikes Prolog Award ?
Bei frischen Wetterbedingungen fiel pünktlich um 8:45 Uhr der Startschuss für den ACE Bikes Prolog Award, ausgelöst von einem eigens bestellten Jäger.
Henry Strauss, der in dieser Wertung als Tabellenführer antrat, startete als Erster auf die knapp über 2 Minuten lange Runde. Neben einigen technischen Passagen, wie einem kleinen Steinfeld und der Matrix, gab es auch flüssige Abschnitte, was den Prolog viel Lob einbrachte.
Der KTM-Pilot konnte die Bestzeit bis zum Ende halten und sicherte sich damit den ACE Bikes Prolog Award. Hentschel wurde hinter Frost Dritter und verlor dadurch zwei weitere Punkte in der Championatswertung.
Chaos im Steinfeld
Um 11 Uhr wurde das erste Gruppenrennen gestartet. Dabei ging das Duell der beiden Giganten der Serie in die nächste Runde. Mehrmals wechselte die Führung zwischen den beiden, doch am Ende sicherte sich Leon Hentschel den Sieg im Gruppenrennen vor Strauss. Da es in diesem Rennen jedoch nur um den Einzug ins Finale ging und keine Punkte vergeben wurden, änderte sich zunächst nichts am Tabellenstand.
Wie viele andere hatte auch Strauss einige Schwierigkeiten im Steinfeld. Besonders hart kämpfen mussten die Damen im zweiten Gruppenrennen, da für sie der Kampf um die Meisterschaft im Vordergrund stand. Eva Täuber sicherte sich sowohl den Tagessieg als auch die Jahreswertung.
An der Spitze hatte Charlie Frost leichtes Spiel und gewann das zweite Gruppenrennen.
Finale Grande wurde zum Thriller
Mit 8 Punkten Vorsprung ging Henry Strauss ins Finale. Dennoch konnte er es nicht zu leicht nehmen; ein vierter Platz würde zwar reichen, aber durch den zu erwartenden Stau im Steinfeld, das nun bergauf befahren werden musste, konnte alles passieren.
Bereits in der ersten Runde kam es zum großen Duell, bei dem sich auch Charlie Frost einmischte. Im Steinfeld standen dann alle drei, wobei Hentschel als Erster den Championbogen erreichte. Für den Uelzener gab es nun nur eine Devise: „Mit Vollgas auf und davon.“
Dies gelang ihm auch, und trotz eines spektakulären Sturzes auf den letzten Metern beim Tunnelsprung konnte er den Tagessieg holen, wodurch er nun den zweiten Wolf als Trophae sein Eigen nennen kann.
„Es war ein richtig geiles Rennen. Hat mega Spaß gemacht, es war eine Top-Strecke. Wir kommen nächstes Jahr wieder.“ So äußerte sich Hentschel sichtlich zufrieden nach der Siegerehrung.
Für die Meisterschaft hatte dieser Sieg jedoch keine Bedeutung mehr. Henry Strauss fuhr taktisch klug und sicherte sich Platz 2, was ausreichte, um mit 5 Punkten Vorsprung die Meisterschaft zu gewinnen. Damit ist Henry mit 15 Jahren der jüngste Champion der Serie, und es sollte kaum möglich sein, dieses Alter noch zu unterbieten.
Dementsprechend glücklich stellte er sich dem Champion-Interview: „Der Tag startete mit dem Prolog ziemlich gut, da ich eine gute Runde fahren konnte. Im Gruppenrennen hatte ich dann jedoch Schwierigkeiten im Steinfeld. Im Finale wurde es von Runde zu Runde besser, sodass es für Platz 2 reichte. Ich freue mich riesig, dass es am Ende zur Meisterschaft gereicht hat.“
Platz 3 in der Tageswertung belegte Charlie Frost. Der Brite hatte Probleme mit seiner Kette, wodurch er zurückfiel und die Top 2 nicht mehr gefährden konnte.
Offen waren auch noch die Entscheidungen bei den Amateuren und Senioren. Über etwas Taschengeld für den Weg zum Sea to Sky kann sich Rene Jerbach freuen. Trotz eines Ausfalls konnte er sich die Meisterschaft bei den Senioren sichern. Bei den Amateuren war es Elias Theodossiou, der sich den Meistertitel sichern konnte. Der Tagessieg ging an Fabian Heil, wodurch er noch auf Platz 3 nach vorn kam.
Der Finallauf in Schwepnitz wird bei allen noch lange in Erinnerung bleiben. Mit einer super Organisation, einem Festzelt für die Meisterehrung und Party sowie einem ganztägigen Moderator hat Schwepnitz zum Jahresende neue Maßstäbe gesetzt. Alle Blicke gehen jedoch bereits nach vorn: Die Einschreibung für die Saison 2025 beginnt wie immer am 01.01.2025 um 12:00 Uhr.
Aktuelle Informationen der DOWATEK HardEnduroSeries Germany sind immer auf www.hardenduro-germany.de und in den sozialen Medien zu finden.