Die Deutsche Cross Country Meisterschaft (GCC) war zum Saisonauftakt traditionell beim MSC Triptis zu Gast. Die winterlichen Temperaturen schreckten die rund 700 Teilnehmer nicht ab zahlreich zum ersten Rennen der Saison zu pilgern. Die Strecke war trotz des immer wieder einsetzenden Regens in dem meisten Läufen sehr gut fahrbar. Das Team um Rennleiter Andreas Haupt hatte stets alles im Griff weshalb alle Rennen auch über die gesamte Renndistanz gehen konnten.
„Die Temperaturen waren natürlich herausfordernd für uns. Das gesamte Team hat an diesem Wochenende aber Großartiges geleistet und wir sind froh, dass trotz des Wintereinbruchs so viele Fahrer den Weg nach Triptis gefunden und geile Rennaction gezeigt haben“, so Andreas Haupt, Vorsitzender des MSC Triptis.
Bastian Schöner von GCC-Promoter BABOONS: „Endlich wieder geile Race-Action mit einem hochdramatischen letzten Lauf. Dieses Wochenende hatte einfach alles was das Racerherz begehrt. Toll, dass der MSC Triptis beide Tage so durchziehen und der GCC-Gemeinde solch eine super Strecke bereitstellen konnte. Unser Dank gilt der ganzen Truppe um Andreas. Was sie bei dem Wetter geleistet haben, einfach klasse.“
Soller is back!
Die Streckenverhältnisse am Samstag waren zwar anfangs etwas rutschig, doch im Laufe des Tages entwickelte sich der Belag zu einem top Untergrund. Den Lauf der Damenklasse dominierte die wiedergenese Meisterin von 2022, Laura Soller (STH Racing Team/ Snakebite Suspension). Am Ende überrundete Soller die Zweitplatzierte Carmen Allinger (Grip Messer). Allinger wiederum hat um Ihren zweiten Platz wesentlich härter kämpfen müssen und am Ende lediglich 50 Sekunden Vorsprung auf die Dritte Kathrin Rasch (Dia Isharte / MSC Berkheim). Mit dem Sieg untermauerte Laura Soller Ihre Ambitionen auf die diesjährige Meisterschaft.
Laura Soller: „Ich bin wieder einigermaßen fit. Ich habe den ganzen Winter trainiert um den Fitnessrückstand wieder aufzuholen. Mein Ziel war heute Erste zu werden und das habe ich geschafft. Von daher bin ich sehr zufrieden. Die Strecke war wesentlich besser als letztes Jahr. Ich habe mir auf alle Fälle vorgenommen die Klasse zu gewinnen.“
Vizemeister Schmidt überlegen
Der MSC Triptis hatte über Nacht die Strecke nochmals präpariert. Trotz des Regens am frühen Morgen war die Strecke für die Quad- und ATVklassen in einem guten Zustand. Selbst einsetzender Schneefall konnte der Renndistanz von 90 Minuten nichts anhaben. Das Rennen selbst bestimmte Richart Schmidt (Schmidt-Motorsport), Vizemeister 2023, von Beginn an. Er setzte sich direkt nach dem Start von seinen Verfolgern ab und hatte am Ende über drei Minuten Vorsprung auf den Tschechen Bartoš Zbynik (Bartoš racing team). Der Zweitplatzierte hatte wiederum nur wenige Sekunden Vorsprung vor seinem Landsmann Filip Koutecký. Großes Pech hatte Titelverteidiger Denni Maas (STH Racing Team / Reifen Seiferth). Bis kurz vor Schluss lag er auf einem sicheren zweiten Platz mit einer Minute Rückstand auf Schmidt ehe ihn ein technischer Defekt zur Aufgabe zwang. Für Richart Schmidt hingegen verlief der Saisonauftakt perfekt womit er nun seine Favoritenstellung auf die Meisterschaft untermauert hat.
Richart Schmidt: „Es lief heute perfekt für mich. Ich bin sehr sehr zufrieden. Mein Plan ist natürlich die Meisterschaft dieses Jahr zu gewinnen. Mal sehen, ob ich es umsetzen kann.“
Spachmüller gewinnt die Pro Show
Das Highlight des Sonntages war wie gewohnt der letzte Lauf des Tages. Hier starten bekanntermaßen die Top Stars der deutschen Cross Country Szene. Neben der Proklasse gehen auch die Cracks aus den Sportklassen auf die Strecke. Die Strecke war für den letzten Lauf weiterhin in einem guten Zustand. Den Holeshot des Teilnehmerfeldes sicherte sich Leonard Koch (Enduro Koch Racing/ Winkler Suspension) gefolgt von seinem österreichischen Teamkollegen Ernest Krispel (Enduro Koch Racing/ Winkler Suspension). Lauf der ersten Runde entwickelte sich ein heißer Zweikampf zwischen den beiden mit mehreren Führungswechseln. Yanik Spachmüller (Kadelack GASGAS/ MC Augsburg); Vorjahreszweiter in Triptis, schaute sich das Geschehen an der Front mit einem gleichbleibenden Abstand von etwa 5 Sekunden an und lauerte auf seine Chance. Titelverteidiger Chris Gundermann (Finkmoto Holzgerlingen) erwischte einen eher gebrauchten Beginn des Rennens. Bereits in der dritten Runde musste er in der Box sein Hinterrad wechseln und nahm dann von Platz 7 die Verfolgung auf. In Runde 7 sprengt Yanik Spachmüller das Duo an der Spitze und heizte Ernest Krispel direkt am Hinterrad richtig ein. Nachdem Koch und Krispel Ihre Boxenstopps absolviert hatten setzte sich Spachmüller an die Spitze des Feldes. Währenddessen holte Multi-Champ Gundermann immer weiter auf und war zur Hälfte des Rennens bereits wieder auf Platz 4 nach vorne gefahren. Von den knapp 2,5 Minuten Rückstand auf die Spitze waren gerade mal etwas mehr als über eine Minute übrig. Der amtierende Meister fuhr in der zweiten Hälfte des Rennens weiter wie entfesselt und holte Runde um Runde auf. Drei Runden vor Schluss war es dann soweit. Gundermann schnappte sich die Führung von Spachmüller. Doch es war noch nicht Schluss. In der vorletzten Runde nahm das Rennen nochmals eine dramatische Wende. Gundermann musste unplanmäßig außerhalb der Strecke tanken und wurde aufgrund des Regelverstoßes aus der Wertung genommen. So staubte am Ende Leonard Koch den silbernen Rang auf dem Podest ab. Koch entwickelt sich immer mehr zu einem Stammgast auf dem Podium, was er dieses Mal wieder eindrucksvoll unter Beweis stellte. Am Ende hatte er über zweieinhalb Minuten Rückstand auf Spachmüller. Der Österreicher Ernest Krispel konnte sich trotz Sturz noch den letzten Platz auf dem Podium sichern. Sein Rückstand war am Ende auf über viereinhalb Minuten auf den Sieger angewachsen.
Yanik Spachmüller: „Mit dem Sieg hatte ich keinesfalls gerechnet. Ich hatte am Anfang mit dicken Armen zu kämpfen und dann ist auch noch mein Trinkrucksack aufgegangen. Ich konnte allerdings gut meine Runden drehen bis ich merkte das Chris immer nähergekommen ist. Ich konnte dann aufgrund der Kraft das Tempo nicht mehr mitgehen. Er hatte dann leider Probleme mit dem Motorrad und deswegen bin ich trotzdem froh, dass es gereicht hat. Die Strecke hier in Triptis hat richtig Spaß gemacht.“
Nach dem Winter-Wochenende in Triptis zieht die GCC Tour nun weiter ins sächsische Venusberg. Dort ist die Deutsche Cross Country Meisterschaft am 04. / 05. Mai beim MC Mittleres Erzgebirge zu Gast. Die Nennung ist momentan für alle Klassen weiter geöffnet!
Ergebnisse
XC Woman
1. Laura Soller (DE), STH Racing Team/ Snakebite Suspension, Husqvarna, 02:04:58,301, 13 Runden
2. Carmen Allinger (DE), Grip Messer, Yamaha, 02:02:06,081, 12 Runden
3. Kathrin Rasch (DE), Dia Isharte / MSC Berkheim, Yamaha, 02:01:16,149, 11 Runden
XC Quad Pro
1. Richart Schmidt (DE), Schmidt-Motorsport, Yamaha (Quad), 01:36:17,657, 15 Runden
2. Zbynik Bartoš (CZ), Bartoš racing team, Yamaha, 01:39:17,007, 15 Runden
3. Filip Koutecký (CZ), Filip Koutecký, Yamaha (Quad), 01:39:25,953, 15 Runden
XC Pro
1. Yanik Spachmüller (DE), Kadelack GASGAS/ MC Augsburg, Gas Gas, 02:00:51,468, 18 Runden
2. Leonard Koch (DE), Enduro Koch Racing/ Winkler Suspension, Husqvarna, 02:03:28,567, 18 Runden
3. Ernest Krispel (AT), Enduro Koch Racing Husqvarna, Husqvarna, 02:05:24,788, 18 Runden