Donnerstag, November 21, 2024

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Spannung ist beim Enduro-EM-Finale garantiert

Neun von zehn Titelentscheidungen fallen beim diesjährigen Novemberpokal am 2. und 3. November in Woltersdorf

Das Finale der Enduro-Europameisterschaft 2024 geht am bevorstehenden Wochenende (2. und 3. November) im Rahmen des 46. Novemberpokals des MC Woltersdorf e. V. im ADMV über die Bühne und verspricht Spannung bis zum Schluss. So sind vor der traditionsreichen Geländefahrt am östlichen Stadtrand von Berlin neun der zehn Titelentscheidungen noch offen. Lediglich in einer Klasse kommt ein Fahrer als bereits feststehender Europameister zum großen Showdown.

Nach aktuellem Stand werden 108 Fahrer und Fahrerinnen aus 14 Ländern beim Enduro-EM-Finale 2024 in Woltersdorf erwartet, welches für Killian Lunier lediglich ein Schaulaufen wird. Der Franzose steht nämlich in der Klasse Junior 1 bereits als Europameister 2024 fest. Allerdings wird auch er noch einmal alles geben, um seinen bisherigen vier von sechs möglichen Klassen-Tagessiegen einen oder zwei weitere hinzuzufügen und so seine Vormachtstellung noch einmal zu dokumentieren.

Hinzu kommen am Samstag 66 Akteure, die in der sogenannten nationalen Klasse antreten.

Die Borilli Enduro Europameisterschaft besteht auch in diesem Jahr aus vier Veranstaltungen á zwei Fahrtagen. Nach dem Saisonauftakt im italienischen Castiglion Fiorentino sowie danach in Baldasserona in San Marino und in Sipoo in Finnland wird nun beim MC Woltersdorf der Schlusspunkt gesetzt.

Europameister werden wieder in zehn Klassen gekürt, denn über den einzelnen Kategorien Youth U21, Junior 1, Junior 2, E1, E2, E3, Senior, Women und Team steht erneut der Overall-Champion, der beste Fahrer oder die beste Fahrerin querbeet von allen Klassen. Gemäß der genannten Reihenfolge werden die Startgruppen auf die Reise geschickt, sprich die Nachwuchsklasse Youth U21 mit den jüngsten Fahrern und den hubraumschwächsten Maschinen zuerst, dann die Junioren-Klassen J1 und J2 usw.

Der Gesamtsieger eines jeden Fahrtages (zwei pro Veranstaltung) kassiert 20 EM-Punkte, der Zweite deren 17, der Dritte 15 bis zum 15., der für seine Bemühungen immerhin mit noch einem Zähler belohnt wird. Das gleiche Punktesystem wird auch in den einzelnen Alters- und Hubraum-Klassen angewendet.

Potenzielle Overall-Europameister sind aktuell nur Zweiter und Dritter

In der Overall-Wertung führt aktuell mit vier Tagessiegen gleich 80 Punkten der Italiener Andrea Verona. Allerdings hat der mehrfache Weltmeister nur an den ersten beiden Saisonrennen in seinem Heimatland bzw. im von seinem Heimatland umschlossenen San Marino teilgenommen, sich jedoch auf die Weltmeisterschaft – 2 –

konzentriert. Damit dürfen sich der Brite Daniel Mundell und der weitere Italiener Davide Soreca die größten Hoffnungen auf den übergeordneten EM-Titel 2024 machen, denn sie liegen in der Tabelle mit 74 bzw. 73 Punkten als direkte Verfolger des beim Finale nicht antretenden Verona auf den Plätzen zwei und drei. Zudem haben beide erstklassige Aussichten auf die Titel in ihren Klassen E2 bzw. E1, die sie jeweils anführen.

Chancen auf den „Overall“-Titel haben auch noch der Tscheche Matej Skuta, die Franzosen Diego Haution und Anthony Geslin sowie der Brite Alex Walton, die bisher 67, 57, 56 bzw. 53 Punkte auf ihre Konten bringen konnten.

In der Klasse E1 bringt Davide Soreca ein Punktepolster von 20 Zählern auf seinen Landsmann Davide Mei mit. Hinter dem Franzosen Yann Dupic ist der Schwabacher Yanik Spachmüller Gesamtvierter, hat aber rechnerisch keine Chance mehr auf den Titel.

Mit nur aber immerhin zehn Punkten Vorsprung führt Daniel Mundell die E2-Kategorie vor seinem Landsmann Alex Walton an, sprich auch hier ist Spannung garantiert.

In der Klasse E3 der hubraumstärksten Motorräder (über 255 ccm Zweitakt oder über 455 ccm Viertakt) kämpfen Anthony Geslin und der Italiener Mattia Capuzzo um den Titel. Wenngleich Geslin bisher alle sechs E3-Wertungen für sich entschied und mit Punktemaximum 120 führt, liegt Capuzzo nur 20 Punkte zurück. Hier rangiert der Rüdersdorfer Robert Riedel auf dem hervorragenden dritten Rang, hat aber nur noch sehr theoretische Titelchancen. Sein Heimrennen wird ihn dennoch stark beflügeln und ein Heimsieg ist nicht unrealistisch.

Gold ist vergeben, Silber noch vakant

Während es in der Junioren-Klasse J1 für den Tschechen Matej Skorepa, den Italiener Nicola Paolucci und den Finnen Tiitus Enjala lediglich noch um Klassensilber hinter dem Franzosen Killian Lunier geht, läuft in der J2 alles auf einen Krimi hinaus. Hier hat Diego Haution, ebenfalls aus Frankreich, die Nase nur ein Pünktchen vor dem weiteren Tschechen Matej Skuta.

Mit einem halbwegs beruhigenden Vorsprung kommt der weitere Italiener Riccardo Pasquato als Gesamtführender der Klasse Youth U21 nach Woltersdorf. Er hat ein Polster von 24 Punkten auf den Franzosen Gabin Allemand.

Bei den Senioren (über 40) steht Maurizio Micheluz kurz vor seinem nächsten EM-Titel-Gewinn. Er führt die Tabelle mit 19 Punkten vor Nico Rambow aus Panketal an, der somit sogar noch Chancen auf den Titel hat. Allerdings ist der Italiener, der bisher insgesamt 14 EM-Titel verteilt über fast alle Klassen gewonnen hat, eine echt harte Nuss. Umgekehrt muss Nico Rambow auch nach hinten schauen, denn der Slowake Martin Gottvald ist ihm mit sechs Punkten Rückstand ziemlich auf den Fersen.

Eine weitere EM-Medaille kann Tanja Schlosser in der Damen-Kategorie Women nach Deutschland holen. Leider liegt die Titelverteidigerin auf Grund eines Sturzes und einem daraus resultierenden Doppel-Nuller in Finnland mit 74 zu 90 Punkten 16 Zähler hinter der Französin Mauricette Brisebard nur auf Platz zwei. – 3 –

In der weniger beachteten Mannschaftswertung führt das Team Gaerne fast uneinholbar vor Diligenti Racing und dem SE Team Finland.

Schnelle deutsche Gaststarter

Garniert wird das ohnehin schon hochkarätige EM-Feld in Woltersdorf mit einigen aussichtsreichen deutschen Gaststartern. Allen voran der Chemnitzer Jeremy Sydow. Der WM-Fünfte 2024 ist zudem in diesem Jahr zweifacher nationaler Titelträger der Internationalen Deutschen Enduro Meisterschaft (DEM). Hierbei gewann er bei allen neun Saisonrennen die hubraumschwächste Klasse E1 sowie die klassenübergreifende Wertung. Er dürfte wohl um den Gesamtsieg und somit den „46. Novemberpokal“ ein gewichtiges Wörtchen mitreden.

Auch der 36-jährige Routinier Edward „Eddi“ Hübner aus dem ebenfalls sächsischen Penig will es beim EM-Finale noch einmal wissen. Der sechsfache Deutsche Meister bestritt nur die ersten beiden EM-Läufe 2024 und will nun in Woltersdorf in der hart umkämpften „Mittelklasse“ E2 mindestens in die Top-10 fahren.

Hinzu kommen die beiden frischgebackenen Deutschen Junioren-Meister Leon Thoms aus Benz (J1) und Arvid Meyer aus Reinsdorf (J2), die sich beide in der EM-J2 versuchen. Der Deutsche J2-Vize, Felix Melnikoff aus Werben, tritt hingegen in der Klasse Youth U21 an.

Nun muss nur noch das Wetter mitspielen, um in Woltersdorf und Rüdersdorf, wo am dortigen Kesselsee der Zuschauer-Brennpunkt sein wird, ein erstklassiges letztes Enduro-Fest 2024 feiern zu können.

Weitere Infos unter: www.enduro-mcwoltersdorf.de.

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© TEXTCREDITS

Thorsten Horn

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